In vier Schritten zur Marke ICH

Gastbeitrag von W.I.N Mitglied Ursula Paulick

No-Name- oder Markenanbieter – wofür stehst Du?

Sicher geht es Dir beim Einkauf wie mir: Wenn ich auf den Preis schauen muss, greife ich schon mal zu einem No-Name-Produkt, auch wenn mir das nicht so wirklich behagt. Dagegen wandert, wenn es mir auf Qualität ankommt (vor allem wenn ich biologisch einkaufen möchte), meist ein mir bekanntes (Bio-)Markenprodukt in den Einkaufskorb. Weshalb? Weil ich dazu mehr Vertrauen habe, keine Besorgnis, die Katze im Sack zu kaufen oder mein Geld für etwas zu investieren, hinter dem ich nicht stehe.

Genauso spielt sich das Szenario auch ab, wenn wir unseren Kunden unsere Dienstleistung anbieten. Auch hier ist es ein entscheidender Vorteil, eine Marke zu sein.

Eine Marke...

  • ist das positive (Vor-)Urteil, das sich unsere Kunden bereits über uns gebildet haben.
  • hat ein unverwechselbares Gesicht und wird deshalb überall wiedererkannt.
  • sorgt für Orientierung und gibt Sicherheit.
  • ist authentisch und glaubwürdig.
  • vermittelt Vertrauen.
  • hat emotionalen Mehrwert.

Gerade deshalb zieht sie die (richtigen) Kunden an und diese wiederum verbreiten die Bekanntheit und das Renommée der Marke.

Deine Persönlichkeit ist deine Marke

Die Dienstleistungen, die wir anbieten, sind in der Regel austauschbar. Was wir machen, machen meist auch Andere. Das heißt, unser Angebot ist – wenn wir nicht gerade Coaching für Marsmännchen oder Fußpflege für Fische anbieten 😉 – austauschbar. Einzigartig hingegen ist unsere Persönlichkeit. Weil sie nicht austauschbar ist, stellt sie gerade für Einzelunternehmer das stärkste Marketinginstrument überhaupt dar.

Dein Ziel sollte es also sein, Deine Person zu einer Marke aufzubauen. Vier Schritte sind dazu notwendig:

Schritt 1: Profilierung – Was ist Deine Markenidentität?

Grundlegend für den Aufbau Deiner Marke ICH ist zunächst, dass Du Dich selbst genauer unter die Lupe nimmst:

  • Was motiviert Dich zu dem, was Du machst?
  • Was sind Deine Ziele?
  • Was möchtest Du in die Welt tragen?
  • Was sind Deine Erfahrungen und Dein Wissen?
  • Was sind Deine Stärken?
  • Was sind Deine Werte, wofür stehst Du?

Aus dieser „Nabelschau“ kannst Du Deine Markenidentität entwickeln, die Du dann nach außen trägst – mit dem, wie Du Dich zeigst, wie und was Du kommunizierst und wie Du Dich verhältst.

Schritt 2: Positionierung – Was ist Dein Markenangebot und was sind Deine Wunschkunden?

Positionierung heißt immer auch Spezialisierung. Denn mit einem Bauchladen wird man keine Marke. Das heißt, Du musst Dir überlegen...

  • Was ist der Kern meines Angebots und aus welchen Bestandteilen besteht es?
  • Gibt es einen Nenner, unter dem ich alles zusammenfassen kann?
  • Welchen Nutzen bietet es meinen Kunden?
  • Welches Problem meiner Kunden kann ich damit lösen?

Was für das Angebot gilt, muss auch für Deine Kunden gelten: Alle anziehen kannst und sollst Du nicht, aber die richtigen Kunden sollen sich von Dir angesprochen fühlen. Erstelle ein Wunschkundenprofil, das (mindestens) folgende Punkte enthält:

  • Wer ist Dein Wunschkunde? (Geschlecht, Alter, Beruf etc.)
  • Welche Probleme hat Dein Wunschkunde?
  • Wovor hat er Angst?
  • Welche Wünsche hat Dein Wunschkunde?
  • Was ist ihm wichtig?

Die Kenntnis des/der eigenen Wunschkunden ist essentiell für den Aufbau Deiner Marke ICH, denn nur, wenn Du weißt, wen Du ansprechen möchtest, kannst Du auch Dein Angebot und Deine Marketingmaßnahmen darauf ausrichten.

Schritt 3: Fremdwahrnehmung steuern – Wie willst Du wahrgenommen werden?

Deine Marke entsteht immer in den Köpfen und Herzen Deiner Kunden. Ob sie dort in der von Dir gewünschten Weise entsteht, kannst Du nicht bestimmen, aber beeinflussen.

Dies betrifft zum Beispiel...

  • Deinen optischen Firmenauftritt (Corporate Design, Fotos, Filme etc.)
  • Deine Sprache und Kommunikation
  • Dein persönliches Äußeres (Kleidung, Frisur, Make-up...)
  • Dein Verhalten (das, was Du tust, aber auch das, was Du nicht tust)

Sei hier kritisch. Der beste Inhalt taugt nichts, wenn die Verpackung nicht stimmt. Und manche Dinge werden schneller aufgenommen, als Du denkst, und vor allem auf eine subtile, unbewusste Weise.

Schritt 4: Selbstvermarktung – Wie verkaufst Du Dich als Marke?

Klappern gehört zum Geschäft. Niemand wird mit einem noch so tollen Angebot bekannt, wenn er nur im stillen Kämmerlein hockt. Um das direkte Verkaufen geht es zunächst einmal jedoch nicht.

Vielmehr solltest Du dabei diese zwei Ziele vor Augen haben: Deine Bekanntheit zu steigern und als Experte für Dein Thema wahrgenommen zu werden. Dies sind Garanten dafür, als Marke wahrgenommen zu werden und dann natürlich auch zu verkaufen.

Um dies zu erreichen stehen Dir heute eine Fülle von Möglichkeiten offen:

  • Persönliches Networking (das A und O!!!)
  • Social Media (Xing, Facebook & Co)
  • Videos/Podcasts
  • Blog/Newsletter
  • Pressearbeit online/offline
  • Fachbuch/Fachartikel
  • Vorträge und Workshops

Wichtig ist, dass Du Deine Ziele genau formulierst und dann prüfst, welche Maßnahmen zu Dir und Deinen Zielen passen.

Zu guter Letzt....

Keine Marke ist vom Himmel gefallen. Es dauert, bis sie wirklich aufgebaut ist. Wichtig ist deshalb, nicht aufzugeben. Denn es lohnt sich, und es macht Spaß. In diesem Sinn, wünsche ich Dir das Quäntchen Geduld, das jeder braucht, der (als Marke) hoch hinaus will.
Zur Autorin:

Ursula Paulick, M.A., Markenbildnerin

Ursula Paulick ist Inhaberin der Agentur „Die Markenbildnerei“. Zusammen mit ihrem Team unterstützt sie Unternehmer/Selbständige dabei, in ihrem Profil, bei ihrem Außenauftritt und ihrem Marketing eine unverwechselbare Figur zu machen und sich als authentische Markenpersönlichkeiten erfolgreich auf dem Markt zu behaupten.

www.die-markenbildnerei.de